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Oswald Oberhuber (1931-2020)
Oswald Oberhuber liebte es, Gesetzmäßigkeiten und Reglements außer Kraft zu setzen, Einengendes künstlerisch hinter sich zu lassen: Als Mitbegründer der österreichischen informellen Malerei und Plastik (um 1949) formulierte er bereits Mitte der 50er Jahre seine Theorie der permanenten Veränderung in der Kunst und lehnte von da an jegliche Stilbildung ab. Oswald Oberhuber war wohl die wichtigste Persönlichkeit in der österreichischen bildenden Kunst nach 1945. Ausser seinen Tätigkeiten als Künstler, Galerist, Ausstellungsinitiator und Autor zahlreicher Publikationen war er Professor, Rektor und Reformer an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.
Unsere letzte Ausstellung mit ihm vom 18.1. bis 29.3.2014 war seinem skulpturalen Werk gewidmet.
Oberhubers wichtigstes Ziel war es, "gleich bleibende Formulierungen zu durchbrechen und permanent zu verändern". Klassische Traditionen hinter sich lassend, wollte er auch der Skulptur in ihrem plastischen Gedanken eine andere Dimension geben und aufzeigen, "dass jeder Papierfetzen mehr plastischen Körper hat als jede voluminöse Anhäufung". In der Ausstellung zu sehen waren Werke von 1949 bis heute, jedes einzelne eine Erfindung, ein „neuer künstlerischer Vorgang" (Oberhuber). Früheste gezeigte Arbeit war die "Böse Figur", eine Bronze aus 1949. Die jüngsten Werke aus Papier, Karton und Farbe stammten aus 2013. Das weite Feld von bildhauerischen Möglichkeiten wie "Zerwuzeln, Zerschlagen, Schneiden, Nageln, Schweißen, Sägen, Nähen, Drücken, Schrauben usw." war für Oberhuber ebenso unbegrenzt wie die Bandbreite der Materialien mit Draht, Gips, Papier, Karton, Acryl, Holz, Plastikpielzeug, Streichhölzer, Stoffe, Schnüre, Filzstifte, Klebebänder und anderem mehr.
Kurator, Documenta-Leiter und Museumsdirektor Jan Hoet würdigt Oberhuber: "In seinem Œuvre sind Open Mind, Aufgeschlossenheit, Flexibilität und schöpferische Freiheit der rote Faden."
Zeitgleich zur Ausstellung ist ein Band zu Oberhubers Skulpturen erschienen in dem über 1.000 seiner dreidimensionalen Arbeiten von 1945 bis 2012 abgebildet und beschrieben sind:
"OSWALD OBERHUBER HOCH3" Skulpturen Plastiken Objekte Verformungen Assemblagen Möbel Mode Raumkonzepte Herausgeber: Stephan Ettl 552 Seiten, 1500 Abbildungen AMBRA Verlag, Wien
Ausstellungen
Einzelausstellungen Oswald Oberhuber
Biografie
1931 in Meran geboren, lebte und arbeitete in Wien 2004 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse 2013 Gestaltung des "Eisernen Vorhanges" in der Staatsoper Wien 2020 gestorben in Wien
Texte
"Vernissage", Februar/März 2014: Oswald Oberhuber, "1.000 Skulpturen" - Text gekürzt aus: "OSWALD OBERHUBER HOCH3", AMBRA Verlag, Wien, 2013
"Vernissage", Jänner 2011: Oswald Oberhuber, "Ich bin noch immer da" - Ursula Riederer zum Schaffen von Oswald Oberhuber |
Oswald Oberhuber | Ohne Titel | 1949 | Bronze | 9,3 x 52 x 24,6 cm | Auflage 2 | WL 0056G
Oswald Oberhuber | Ohne Titel | 1951 | Bronze nach Gips | 2,5 x 25 x 37,4 cm | Exemplar 2/2 | WL 0102G
Oswald Oberhuber | Ohne Titel | 1956 | Spanplatte, Hartfaserplatte mit geprägtem Fliesendekor, Dispersion | 100 x 50 x 1,5 cm | WL 0211
Oswald Oberhuber | Konstruktiver Kübel | 1981 | Plastikkübel zu einem Drittel mit Gips gefüllt, zwei Leisten eines Keilrahmens, Winkelhaken, Pinsel | 73,5 x 63,5 x 40,5 cm | WL 0566
Oswald Oberhuber | Nebensachen | 1981 | Massivholzteile, Zahnabdrücke, Tischlerplatte, Dispersion | 52 x 45 x 10 cm | WL 0573
Oswald Oberhuber | Hinter den Stauden | 1993 | Rundstahl, geschmiedet, verschweißt | 141,4 x 66 x 40,6 cm | WL 0960
WL bezieht sich auf die Werkliste in: Stephan Ettl (Hg.), OBERHUBER HOCH3, Werke 1945-2012, AMBRA Verlag Wien, 2013. Die Fotos der Skulpturen stammen, wenn nicht anders angegeben von: © Konrad Strutz, Peter Hoiß.
Oswald Oberhuber | Ohne Titel (Drei Akte) | 1949 | Bleistift auf Papier | 63 x 45,5 cm
Oswald Oberhuber | Gedicht | 1982 | Mischtechnik auf Leinwand | 218 x 319 cm
Oswald Oberhuber | DER LAUF IN DIE ZEIT | 2006 | Öl auf Leinwand | 50 x 60 cm
Oswald Oberhuber | DIE FREUDEN DER SÜNDE | 2010 | Öl auf Leinwand | 60 x 60 cm
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Galerie Altnöder, Salzburg, Kontakt |